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AutorenbildPatrick Wilth

Ghostkitchen

Die Geisterküche als eine echte Restaurant-Innovation die endlich auch in Hamburg so richtig ankommt. Und das in einer äußerst spannenden Form für kulinarisch Entdeckungsfreudige Esser. Aber was sind Geisterküchen und was macht sie so besonders?


Der Aufstieg von Lieferdiensten wie Uber Eats oder Lieferando ist ein altbekannter Trend, der bereits vor Zeiten der Pandemie den Weg von der Restaurantküche zu den eigenen vier Wänden bequem überbrückt hat. Die Prozedur des Auswärts Essens, wie Tisch reservieren und pünktlich ankommen, das oft nervige Interieur gerade bei guten, alteingesessenen Ethno-Küchen – muss man sich das alles wirklich antun, wenn man nach Büroschluss nicht mehr selbst am Herd stehen möchte? Und dazu die ewig bekannten Fragen wie Indisch oder Italienisch? - weil zugleich in zwei unterschiedlichen Restaurants zu essen ja bekannterweise nicht möglich ist. Kein Wunder also, wenn immer mehr Essen über Apps bestellt wird, wo jeder nach seinem aktuellen Gusto bequem bestellen kann.


Wo Food Delivery besonders in Zeiten verordneter Ausgangssperre ein guter Zuverdienst für Restaurantbetreiber ist, nehmen einige andere zum Anlass, um es grundlegend anders zu machen. Sich ganz auf das Kochen zu konzentrieren, etwa. Auch hier war New York Vorreiter in Sachen Neue Food Konzepte. Restaurants machten auf, ganz ohne Sitzplätze, Servierkräfte oder gedruckten Menüs. Stattdessen der volle Fokus auf die Gerichte selbst und auf die Frage, wie diese am besten beim Kunden ankommen. Es soll schließlich schmecken wie am Tisch im Lokal serviert, nur eben mit der vollen Convenience der bequemen Delivery.


Ghostkitchen machen genau das und erreichen dabei eine Qualität, welche durch diesen Fokus auf das Wesentliche möglich wird. Die Geisterküchen-Chefs können dabei ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Neue Menüs, Ausrichtungen können angeboten werden, eine kompromisslose Ausrichtung an Saisonalität, Qualität und Regionalität der Zutaten wird möglich. Kulinarisches Handwerk kann sich nicht mehr hinter bekanntem Gastro-Schnickschnack verstecken und kann stattdessen seine Möglichkeiten voll ausspielen. Ohne das Branding-Korsett einer alteingesessenen Restaurantküche sind fixe Ausrichtungen Teil eines alten, überkommenen Schubladen-Denkens. Neue Konzepte können zu virtuellen Brands zusammengefasst werden, bieten so Orientierung und den konzeptuellen Rahmen für neue Essenserlebnisse.


Es gilt die Devise Eat the World - erlebe die Welt auf deinem Teller. Die Bestell-App auf dem Smartphone wird zum Travel Guide und zur gastronomischen Landkarte, um die großartigen Küchen aus allen Teilen der Welt zu dir nach Hause zu holen. Wirklich spannende neue Konzepte, welche für real-world Restaurants zu risky sind, können hier ohne großen Aufwand erlebnishungrige Kunden erreichen.


Die neue, angesagte Ghostkitchen in Hamburg geht noch einen Schritt weiter und bietet für das entdeckungslustige Volk ein besonderes Menü an, bei dem die Location bis drei Stunden vor der Abholzeit secret ist. Man muss sich nur für einen bestimmten Abend anmelden, und kann danach seinen kulinarischen Überraschungen entgegenfiebern. Keine weiteren Fragen oder Entscheidungen, nur die Vorfreude auf richtig gutes Essen, um alles weitere kümmert sich das Service. Statt der altbekannten Verabredung zum Restaurantbesuch macht die Ghostkitchen Hamburg das Essen zum Happening, bei dem die neuen virtuellen Möglichkeiten ganz ohne gastronomische Beschränkungen oder Scheuklappen innovative kulinarische Highlights möglich machen.


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